Nach einem starken Wohlstandszuwachs seit 1990 lebten neben Griechenland auch weitere Euro-Länder über ihren Verhältnissen, wie zum Beispiel Italien, Spanien, Portugal und Irland. Dies führte zu einem Haushaltsdefizit und zu einer Schwächung der Wirtschaft. Um die Finanzkrise und die daraus folgende Rezession zu bekämpfen nahm die Regierung Griechenlands Kredite auf. Dies führte zu einer hohen Staatsverschuldung, welche 112 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrug. Griechenland hat des Weiteren mit einer schwachen internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu kämpfen, da sich seit 1990 bis zum Beginn der Krise das durchschnittliche Einkommen der Griechen verdreifacht hatte. Wie viel Geld hat Griechenland von den Eurostaaten erhalten? Im Jahr 2010 erhielt Griechenland das erste Hilfspaket der Euro-Partner in Form von Krediten in der Höhe von 183,8 Milliarden Euro. Zwei Jahre später wurde Athen ein weiteres Hilfspaket gewährt. Dieses übernahm der Euro-Rettungsfond EFSF, für welchen jedoch die Eurostaaten bürgen. Bis Ende Juni dieses Jahres, als das Hilfsprogramm auslief, hatte der Fond die Summe von 130,9 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt liegen die Schulden Griechenlands daher bei mehr als 300 Milliarden Euro. Welche Folgen hatte der Schuldenschnitt? Griechenland wurde im März 2012 ein sogenannter Schuldenschnitt gewährt, das bedeutet, dass private Gläubiger dem krisengebeutelten Land 53,5 Prozent der Schulden erlassen haben. Dadurch wurde eine Verringerung der Staatsverschuldung um 107 Milliarden Euro erzielt. Dies führte außerdem dazu, dass Griechenland vor allem Schulden mit Organisationen und Staaten hatte. Tsipras forderte einen weiteren Schuldenschnitt von 30%, bislang wurde dieser von den Euroländern abgelehnt. Wie wurde Griechenland bisher unterstützt? Griechenland profitierte seit 2012 von ausgesprochen günstigen Kreditbedingungen. Das hatte zur Folge dass sich die Zinslast deutlich verringerte. Bei dem zweiten Hilfspaket hingegen wurden die Zinszahlungen bis 2022 erlassen. Die Zinsen des ersten Programms werden ab 2020 fällig, beim zweiten hingegen ab 2023. Des Weiteren wurde die Kreditlaufzeit um weitere 15 Jahre verlängert. Welche Länder wären bei der Pleite besonders betroffen? Deutschland würde Verluste aufgrund von Krediten und Garantien um 90,4 Milliarden Euro erleiden. Frankreich liegt mit 71,2 Milliarden hinter Deutschland. Italien und Spanien müssen mit den Verlusten von jeweils 61,9 Milliarden und 44,4 Milliarden Euro durch Kredite und Garantien rechnen.